Eine der besten Möglichkeiten einen frisch gefangenen Fisch zuzubereiten ist die Repzept Variante Stockfisch. Vielen Personen ist dieses Essen aus bayrischen Biergärten geläufig, dort nennt sich das ganze Steckerlfisch. Nichts gegen bayrische Biergärten, dort schmeckt die Forelle oder Makrele durchaus vorzüglich, die Outdoor Stockfisch Variante ist allerdings noch ein klein wenig besser. Geschmacklich bekommt dieses Rezept volle 10 von 10 möglichen Punkten.
Bild: Stockfisch über Lagerfeuer
Rezept ist allerdings auch eine durchaus übertriebene Bezeichnung für diese Anleitung. Denn alles was man für diese Gericht benötigt ist eine Angel, und natürlich ein Messer. Beide Ausrüstungsgegenstände sind im höchstem Masse unverzichtbar wenn man draußen unterwegs und damit ja sowieso schon vorhanden. Daher bereiten wir auf unseren Kanu Touren furchtbar gerne die gefangenen Fische in der Variante "Stockfisch" zu. Wir möchten hier auf keinen Fall die Variante Outdoor Knusperlis / Fischfilet im Teig- Mantel geschmacklich schmälern, aber das wirklich tolle am Stockfisch ist das man mit relativ wenig Aufwand und ohne weiteren Zutaten (optional etwas Kräutersalz oder / und Zitrone) ein fantastischen Outdoor Essen zubereiten kann.
Anleitung Stockfisch Zubereitung
Zu aller erst solle man einen Fisch fangen. Die Fischart ist dabei vollkommen egal. Die Zubereitung funktioniert grundsätzlich mit allen Fischarten. Egal ob Forelle, Saibling, Äsche, Hecht oder Barsch alle überlisteten Fische eignen sich für dieses Outdoor Rezept. Allerdings sollte der Fisch eine gewisse Größe haben, dies macht die Zubereitung am Stock über dem offenen Feuer etwas einfacher. Persönlich finden wir das eine Forelle geschmacklich an Nummer eins steht bei dieser Wildnisküche Zubereitungs- Variante.
Den Fisch sollte man anschließend ausnehmen. Ein kleines Add On: Der Fisch muss hierbei auch nicht geschuppt werden wenn man die Haut nicht unbedingt mitessen möchte. Und dies wird besonders wichtig wenn man Barsche gefangen hat. Barsche haben Kammschuppen, und es ist einfach eine fürchterliche bis unmögliche Arbeite diese biestigen Dinger von ihren Schuppen zu befreien. Jeder welcher mal einen Barsch geschuppt hat kennt dies. Häufig werden gefangen Barsche gleich wieder zurückgesetzt, da sich niemand die Arbeit machen möchte. Das ist schade den Barsch schmeckt ebenfalls vorzüglich. Daher bietet sich die Stockfisch Zubereitung gerade für Barsche an. Nach dem garen kann man die Haut einfach abziehen und kommt dann sofort an das schmackhaft Fleisch darunter.
Bild: Gefangen und ausgenommen
Bild: Forelle und Messer (Outdoor Messer Fällkniven S1)
Als nächstes benötigt man einen geeignet Stock um den Fisch über dem Lagerfeuer zuzubereiten. Eine Länge von ca. 80 cm ist ausreichend, hat aber natürlich etwas mit den Lagerfeuer Gegebenheiten vor Ort zu tun... und natürlich auch mit der Fischgröße. Ebenfalls sollte der Stock nicht zu dick sein, da man ihn in der Standard Zubereitungs- Variante von der Bauchhöhle durch das Maul des Fisches stecken muss. Astgabeln an welchen man den Fisch „aufspannen“ sind wichtig. Und zwar deshalb weil man den Fisch später über den Feuer hin und wieder drehen muss damit der gleichmäßig gegart wird. Hat man keine Astgabeln so kann man den Fisch nicht drehen, denn dann flutscht der Stock einfach durch.
Der Stock wird nun mit dem dicken Ende durch die Bauchhöhle und das Fischmaul hindurchgeführt. Anschließend wieder etwas zurück, wobei man die angespitzte dünne Spitze in das feste Fleisch der Schwanzflosse drück. Am besten so tief wie möglich, allerdings nicht durchstechen, dies würde die ganze Stock-Fisch-Konstruktion wieder instabil machen.
Schritt 1: Holz Stecken mit Astgabel und frisch gefangener Forelle |
Schritt 2: Holz Stecken mit dickem Ende durch Bachhöhle und Fisch Maul führen |
Schritt 3: Soweit durchführen damit man das Spitze Ende von Innen in die Schwanzflosse schieben kann |
Schritt 4: Spitze möglichst weit in die Schwanzflosse. Nicht durchstechen |
Schritt 5: Stockfisch fertig für das Lagerfeuer |
Findet man keinen geeigneten Stock mit Astgabeln so nimmt man einen ganz normalen dünnen Stecken ohne Astgabeln. Anschließend baut man mit Hilfe einen kleinen Stöckchens die Verstrebung ein. Hierzu benutzt man am besten ein kleines Stück Draht (Etwas Draht sollte man sowieso immer dabei haben). Die folgenden Bilder zeigen wie man eine Astgabel mit Hilfe des Drahtes baut.
Bild: Mit Hilfe von kleinen, flexiblen Ästen ein Querverstrebung eingebaut |
Bild: Die Querverstrebungen mit etwas dünnem Draht fest fixieren (wichtig um den Fisch später drehen zu können) |
Bild: Auch mit dieser Alternative lassen sich vorzüglich Stockfische über dem Lagerfeuer zubereiten |
Das Lagerfeuer bereitet man schon frühzeitig vor, so das ein ordentliche Glut vorhanden ist wenn es an die Zubereitung geht. Am Rande des Lagerfeuers kann man einen Astgabel in den Boden stecken oder den Stock an einem Stein abstützen. Auf das dicke Ende des Stocks legt man einen schweren Stein. Damit kippt der Stockfisch nicht ins Feuer, man kann aber den Stock noch wunderbar drehen. Es ist gut wenn man hier eine Konstruktion baut bei welcher man die Höhe des Fisches über dem Lagerfeuer variieren kann.
Bei der Zubereitung des Outdoor Stockfisches ist es wichtig etwas Geduld zu haben. Denn der Fisch soll nicht in der Flamme gegart werden sondern in der Gluthitze darüber. Nicht zu heiß aber auch nicht zu kalt. Als Anleitung für die richtige Hitze nimmt man die Handflächen. Auf der Höhe in welchem der Fisch hängt, sollte man seine Handflächen maximal ca. 3 bis 4 Sekunden halten können. Ist dies länger als 4 Sekunden möglich, so kann man den Fisch ruhig nochmal etwas tiefer hängen. (Da wir von CanoeGuide.net alle bei den Navy Seals waren können wir natürlich problemlos unser gesamte Hand für mehrere Stunden ins Feuer halten. Die restliche Weltbevölkerung fährt ganz gut mit dieser 4 Sekunden Regel).
In den nächsten 45 Minuten dreht man den Fisch hin und wieder (Siehe Video Anleitung) Damit kann die Hitze immer mal wieder von unten bzw. von eine der beiden Seiten den Outdoor Stockfisch durch garen. Es ist dabei nicht nötig den Fisch komplett auf den Rücken zu drehen. Die Hitze von beiden Seiten reicht dabei vollkommen aus. Einfach etwas Zeit lassen und sich in Ruhe auf den kommenden Gaumengenuss freuen. Zwischen durch immer mal wieder kleine Holzstücke ins Feuer werfen und die Hitze auf der richtigen Temperatur halten. Sollte der Fisch dabei immer mal wieder im Lagerfeuer Rauch hängen ist dies natürlich besonders toll, dann bekommt man einen ganz tollen leicht rauchigen Geschmack in das Fischfleisch.
Zum Schluss nimmt man den Fisch nur noch vom Stock herunter und genießt den leckeren Fisch. Frisch gefangene Fische habe von sich aus schon einen tollen Geschmack. Wer möchte, kann noch mit etwas Kräutersalz und Zitrone diesem Outdoor Gericht den letzten Schliff verpassen. Guten Appetit.
Video zum Stockfisch / Steckerlfisch
Weitere Angel- Informationen und Links zum Thema
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