Beim Kanuwanderen oder Packrafting wird es immer mal wieder kleiner Verletzungen oder andere Ausfälle geben bei welchen es hilfreich ist ein erste Hilfe Set dabei zu haben. Auch hier gilt, dass der Umfang dieses Ausrüstungsgegenstand der jeweiligen Tour angepasst werden sollte. Wenn man eine 4 Wochentour mit einer größeren Gruppe in Alaska plant, so kann das Medipack auch gerne etwas üppiger ausfallen und mehr Gegenstände beinhalten. Bei einer 5 Kilometer Tour am Flüsschen neben der Bundesstraße muss man ja nicht gerade mit einem Erste Hilfe Rucksack der Gebirgsjäger ausgestattet sein.
Die erste Hilfe Ausrüstung ist für uns in erster Linie etwas um kleiner Verletzungen oder Einschränkungen zu lindern. So möchte man eigentlich nicht die Tour abbrechen weil eine kleine Fiebergrippe oder schlecht gewordene Mayonnaise zu Unwohlsein führt. Zwei Ruhetag im Zelt mit Medikamenten und einer Menge Tee können hier ausreichen um die Reise anschließend fortzuführen.
Mit Mullbinden und Kompressen könnte man eventuell auch größere Verletzungen notdürftig versorgen und die Ankunft vom verständigten Rettungsteam abwarten, sie gehören also auch dazu. Aber dies ist reine Spekulation, da wir bisher vor wirklich ernsthaften Verletzungen auf unseren Touren verschont geblieben sind.
Ein minimal Medipack kann bei größeren Unfällen in den meisten Fällen sowieso nicht mehr aushelfen. In solchen Fällen ist es viel wichtiger das man zum Beispiel nicht mit einem leeren Handyakku aufgebrochen ist, oder das Handy nach der letzten „Hallo-Schatzi-ich-habe-heute-einen-Fisch-gefangen"- SMS vergessen hat auszuschalten. Man sollte sich auch mit einem eventuellen Kanu Verleiher / Organisator absprechen welche Route man paddelt, und zu welchem Datum man sich meldet bzw. wann welche Örtlichkeiten erreicht werden sollen. Eine topografische Karte und die Fähigkeit zur Orientierung wenn das Kajak/Kanadier unbrauchbar und kaputt am Felsen klebt, können auch hilfreich sein.
Bild: Solche Urlaubsfotos gilt es zu vermeiden
Aber dies betrifft dann doch eher wieder sehr wilde Touren auf denen beispielsweise kein Handynetzt zur Verfügung steht, dazu mehr im Artikel: Sicherheit. Also zurück zum Erste Hilfe Set.
Ein gutes Basis Medipack für Packrafting und Kanutouren kann folgendes beinhalten:
- Pflasterrolle für verschieden große Pflaster
- Desinfektionsmittel um eventuelle Wunden vor Infektionen zu schützen
- Kompresse(n)
- Mullbinde(n)
- Rettungsdecke (der Schlafsack müsste ja in der Nähe sein aber das Ding nimmt ja nicht viel Platz weg)
- Eine Rolle Tape
- Einmalhandschuhe
- Zeckenschlinge, Zecken- Pinzette (optional mit kleinem Behälter zur Aufbewahrung damit man die Biester zur Untersuchung geben kann wenn man wieder daheim ist)
- Paracetamol bzw. etwas anderes was schmerzmildernd und geben Fieber wirkt
- Kohle Kompretten oder Imodium akut gegen Durchfall
- Etwas Salbe zum Einreiben bei Erkältungskrankheiten (Tiger Balsam, Wick Vaporub, oder ähnliches)
Gerne findet man auch Empfehlungen zur Mitnahme von
- Signalgebern
- Spiegel (um Lichtzeichen zu geben)
Allerdings überschreitet man hier so langsam die Grenze von einem Basis Erste Hilfe Set. Die Sachen sind an einem trockenen, sicheren Ort zu verstauen. Es kann also reichen wenn man die Sachen in einen Zipper Beutel packt und in der Kanutonne verstaut. Es gibt auch vorgefertigte Erste Hilfe Packs in kleinen Taschen oder Beutel mit dem erste Hilfe Kreuz darauf. Diese gibt es auch in wasserdichter Ausführung bei verschiedenen Herstellern. Ob man sich für diese entscheidet bleibt jedem selber überlassen. Wenn man ebenfalls gerne mit dem Mountainbike unterwegs ist, und das Medipack hierbei unter dem Sattel montieren möchte, sind solch Spezial Taschen auch sinnvoll. Allerdings darf man die Zusammenstellungen auch gerne mal als überteuert bezeichnen.
Bild: Wasserdichtes Medipack mit Zecken Schlinge
Links und weiter Informationen zum Thema Medipack