Bei unserem Packrafting Trip im Jahr 2019 befanden wir uns ständig an der Schwelle zum Tode. Kälte, Nahrungsmangel und Stromschnellen in der Erstbefahrung waren unsere täglichen Begleiter. Um Nachahmer davon abzuhalten sich in ähnliche Todesgefahr zu bringen können wir daher Informationen zu Zeitpunkt und Örtlichkeiten hier leider nicht wiedergeben.
Ausgesetzt im Nirgendwo mußten wir unsere spärliche Packrafting und Angelausrüstung erst an eine geeignete Einsetzstelle am Wasser tragen. Dort setzten wir dann in den Todesfluß ein. Der Überlebenskampf der kommenden Tage fand an drei Fronten statt:
- Unterkunft und Lagerleben (Zelten, Bau einer Hütte bzw. Sauna)
- Nahrungsbeschaffung (Angeln)
- Paddeln des Todesfluß und seiner Stromschnellen
- Zubereitung der Speisen
Zusätzliche erschwerte Bedingungen
Um das Zertifikat "Nur die Harten kommen in den Garten" der internationalen Bushcraft-Survival Academy zu erhalten mußten wir die Tour unter folgenden Bedingungen durchziehen: Obwohl wir täglich mit urzeitlichen Existenzängsten zu kämpfen hatten, mussten wir während des gesamten Outdoor Trips so tun als ob wir auch noch Spaß an der Sache hätten. Sämtliche Bilder- und Videoaufnahmen mußten also darüber hinwegtäuschen das dies der schrecklichste Urlaub aller Zeiten war.
Das Lachen ist gestellt. Spaß hatten wir keinen
Unterkunft und Lagerleben
Wenn wir nicht auf dem Waldboden geschlafen haben, so wurde gezeltet oder in einer Hütte geschlafen (welche wir selbstverständlich zu erst einmal selber bauen mußten). In der Hütte mußten wir dann auch noch mehrere Tage am Stück verbringen und unser Fähigkeiten bei der Nahrungsbeschaffung, Bushcraft Techniken und Trinkfestigkeit unter Beweis stellen.
Packrafting
Um möglichst schnell wieder in die Zivilisation zurück kehren zu können, haben Packrafts benutzt. um den Fluß des Todes und seine Stromschnellen hinunter zu paddeln. Mit den unbefahrbaren Stromschnelle ist das so ähnlich wie mit der Hoffnung das es ein dauerlügender, sexistischer Vollidiot niemals in das Präsidentenamt der USA schaffen wird.... eines Tage wird man dann doch eine besseren belehrt. Die eine Hoffnung haben die Amerikaner 2017 zerstört. Holger und Jens haben 2019 am dem Todesfluß bewiesen das auch als unbefahrbar geltende Stromschnellen irgendwann mal bezwungen werden.
Video zur Tour
Teile dieser Survival Tour wurden mit Fotokamera und GoPro (siehe auch: Outdoor Fotografie - Filmen und Fotografieren auf Kanu- und Packrafting Touren) dokumentiert. Einen Zusammenschnitt der Videos findet man im unterem Video. Die extremsten Aufnahmen mussten wir allerdings aufgrund der YouTube Richtlinien weglassen.
Video Zusammenschnitt: Packrafting, Angeln und Leben am Lagerfeuer
Angeln / Top Liste im Kampf
Äsche, Hecht, Forelle und Lachs. Das sind die Fische des Nordens welcher jeder Angler aus dem Wasser ziehen möchte. Dem Lachs kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Zum einen ist er besonders lecker und ausserdem ist er verdammt schwer zu erwischen. Tipps und Tricks zu der Frage "Wie fängt man einen Lachs" werden daher besonders häufig gesucht. In der Tat schaffen das nur die erfahrensten Jäger und Angler. Hat man mal einen Lachs an der Angel gehackt so merkt man das sofort. Auf der Top Liste der Kampfbereitschaft (Drill Potential) der Fische kann man folgende Plätze vergeben:
Platz 4: Hecht (englisch Pike)
Der Hecht ist es gewohnt nach einem kurzen schnellen Sprint sich seine Beute zu schnappen. Ansonsten steht er meistens nur faul im Schilf und lässt sich die Sonne auf den Buckel brennen. Ausdauer ist daher nicht seine Stärke. Das einzige was der Hecht dabei bieten kann ist eine gewisse Größe, dann kann das auch etwas spaßig werden im Drill. Ist vergleichbar mit einem Bodybuilder. Kurzfristig können die mit Masse beeindrucken. Daher das mit der Anstrengung aber mal etwas länger so geht dem gemeinen Bodybuilder / Hecht schnell die Puste aus.
Platz Nummer 4: Hecht im Drill
Platz 3: Äsche (englisch Grayling)
Die Äsche stellt sich gerne in die Strömung, dort erwischt man sie auch am Besten beim Angeln. Hat man eine Äsche gehackt stellt sie die große Rückenflosse auf und nutzt die Strömung um sich gegen den Kochtopf zu wehren. Daher ist der Zug auf der Schnur zwar kräftig aber relativ gleichmäßig.
Platz Nummer 3: Äsche im Drill
Platz 2: Forelle (englisch Trout)
Mittlerweile können wir schon kurz nach dem Biss sagen ob eine Forelle oder eine Äsche sich den Spinnköder geschnappt hat. Denn im Vergleich zur Äsche wechselt die Forelle viel häufiger die Fluchtrichtung und zeigt nochmal etwas mehr Kampfgeist wie die Äsche.
Platz Nummer 2: Forelle im Drill
Platz 1: Lachs (englisch Salmon)
Der Lachs ist unangefochten auf Platz 1. Der Lachs ist ein Kämpfer. Als anadromer Wanderfisch muß er schon auf dem Weg zur Fortpflanzung weite Strecken in Meer und Fluß zurücklegen. Dabei muss er kleine Wasserfälle und starke Stromschnellen gegen die Fließrichtung hinter sich bringen. Und diese Power mekt man gewaltig wenn man es mal geschafft hat einen Lachs an den Köder bzw. Hacken zu bekommen. Und auch hier ist es dann wie im Rest vom Leben auch. Je höher der Kraftaufwand war um etwas zu erreichen, desto größer ist dann auch die Freude darüber wenn man es geschafft hat.
Platz Nummer 1 (Gewinner): Lachs im Drill
Outdoor Küche
Wenn wir auf der Packraft Tour 2019 nicht damit beschäftigt waren die Todesgefahren durch Ertrinken, Erfrieren oder verhungern zu bekämpfen, so konnten wir uns nach erfolgreicher Nahrungsbeschaffung dem Thema "Kochen auf dem Lagerfeuer beschäftigen. Neben den Klassikern wie Fisch Knusperli (Outdoor Knusperlis / Fischfilet im Teig- Mantel) und Stockfisch (Outdoor Stockfisch / Steckerlfisch (bayrisch)) gab es oft sehr einfach Gerichte wie Fischpfanne mit Speck, Zwiebeln und Kartoffelbrei. Ebenso hat sich mal wieder bewahrheitet: So einfache Gerichte wie Knoblauch- Spaghetti schmecken nach einem Tag an der frischen Luft mit körperlicher Anstrengung einfach am Besten.
Back to reality und ein paar Erkenntnisse
- Realistische Reiseberichte welche nahezu komplett frei von Übertreibung, Ironie und Zweideutigkeit sind haben wir schon einige geschrieben... dieser hier gehört nicht dazu.
- Überlebenskampf? Wenn die Vorbereitung gut ist und eine gewisse Erfahrung vorhanden, dann sind Paddel- Urlaube mit Angel einfach eine der besten Arten um sich zu erholen und eine tolle Zeit mit Freunden zu verbringen.
- LTE Empfang auf einem Outdoor Trip können richtig eingesetzt eine (witzige) Bereicherung sein, stehlen aber definitiv auch etwas von der Alltags Erholung.
- Tages- Streckenrekord mit 35 Kilometer am Tag wurde gebrochen. Es geht halt doch immer noch was wenn es sein muss.
- Sollte es so weiter gehen mit unserem Lieblings- Angelköder Flying C dann müssen noch ein Altar für diesen errichten. ALLE Fische wurden dieses Jahr mit dem Mepps Flying C gefangen (Link zum Angelköder im Shop)