Wer mit dem Kajak, Packraft oder dem Kanadier auf dem Wasser unterwegs ist, sollte in den meisten Fällen eine Schwimmweste oder Rettungsweste tragen. In erster Linie hat sie den Zweck die Kanuten vor dem Ertrinken zu retten. Nicht zu ertrinken wurde bereits im Artikel "Sicherheit bei Kanutouren" erläutert und ist eine von drei extrem wichtigen Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Kanutour. Welches in den unterschiedlichen Situationen beim Paddeln die beste Schwimmweste ist soll in diesem Artikel näher gebracht werden. Alle Schwimmhilfen haben Vor und Nachteile, und dann kann es sogar noch Situationen geben in welchen es besser ist gar keine Schwimmweste zu tragen. Unser Erfahrungen aus der Praxis haben wir weiter unten in der Vor- und Nachteils- Tabelle gegenüber gestellt. Am Ende des Artikels stellen stellen wir noch kurz die von uns derzeit verwendeten oder getesteten Schwimmwesten vor. Diese könnt ihr, zumindest nach unserer Meinung, bedenkenlos kaufen, sollte ihr vorhaben die Flüsse und Seen in ähnlicher Form wie wir (siehe Reiseberichte und Kanureisen) zu entdecken. Wen jemand einfach nur auf der Suche nach einer neuen Schwimmweste ist und dies kaufen / bestellen möchte findet eine gute Auswahl entweder beim Globetrotter (Link: Schwimmwesten Globi) und natürlich eine seht große Auswahl beim Online Shop Amazon (Schwimmwesten Amazon). Zuerst einmal wollen wir ein paar Begrifflichkeiten und die unterschiedlichen Arten dieser Rettungsmittel klären.
Bild: Zufriedener Paddler mit Schwimmweste (Schwimmhilfe)
Begrifflichkeiten Rettungskörper - Was ist was? Von was sprechen die denn?
Das was der Normalbürger bei Schwimmwesten für das Kanu fahren versteht, sind im Grunde nur Schwimmhilfen. Schwimmhilfen unterstützen eine Person "nur" um über Wasser zu bleiben, was bedeutet das die Person noch mitarbeiten muß. Wenn wir in diesem Artikel also von Schwimmwesten und Schwimmhilfen sprechen meinen wir diese Art der Westen. Schwimmhilfen sind theoretisch auch so Zeugs wie Schwimmflügel oder Badereifen. Abgesehen davon das dieses Spielzeug etwas lächerlich im Kanu aussieht, haben Schwimmflügel, Badeente und Co natürlich nichts im Kanu zu suchen. Um die Badeente von den Dingen zu trennen welche einer ins Wasser gefallenen Person wirklich helfen wurden DIN Normen festgelegt welche in den unten stehenden Tabelle festgelegt sind.
Rettungsweste können einen ins Wasser gefallenen Menschen auch ohne dessen Zutun über Wasser halten und zwar auch dann wenn die Person bewußtlos ist. Rettungswesten müssen die Fähigkeit haben eine ohnmächtige Person in die Rückenlage zu drehen und den Kopf dieser Person über Wasser zu halten damit diese nicht ertrinkt. Erfüllt eine Rettungsweste diese Anforderung nicht, ist es eben keine Rettungsweste sondern nur eine Schwimmhilfe was im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Schwimmweste bezeichnet wird. Als signifikantes Merkmal für eine Rettungsweste gilt der große schwimmfähige Kragen (Ohnmachtskragen) welcher dafür sorgt das der Kopf bzw. die Atmungsorgane einer nicht mehr handlungsfähigen Person über Wasser gehalten wird.
Exkurs englische Begriffe: Im Englischen Sprachraum werden die Westen als PFD bezeichnet was für "Personal Flotation Device" steht. Unter diesen Begriff fallen in Amerika, England und Kanada allerdings so gut wie alle "Dinge" welche eine Person beim Schwimmen unterstützen oder zusätzlichen Auftrieb sicherstellen. Dazu gehören dann auch weiter englische Begriffe welche man zumindest mal gehört haben sollte: "Life jacket", "Life preserver", "Life belt", "Mae West", "Life vest", "Life saver", "Cork jacket" oder "Flotation suit".
Bild: Rettungsweste (links) und Schwimmhilfe (rechts, spezielle Weste fürs Kanufahren)
Rettungsweste oder Schwimmweste. Normen Schwimmhilfe, Auftrieb und Kategorie Einordnung.
Schwimmwesten und Rettungswesten haben im Wasser einen Auftrieb welche der Person im Wasser hilft nicht unterzugehen. Der Auftrieb wird in Newton (N) angegeben. 10 Newton entsprechen ziemlich genau 1 Kilogramm. Eine Schwimmhilfe mit 200 N hat also einen Auftrieb von 20 kg. Die Westen werden entsprechend ihrem Auftrieb daher in verschiedenen Kategorien eingeteilt. Die Einteilung ist in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet:
Norm |
Auftrieb |
Beschreibung, Funktion, Verwendung Bemerkung |
DIN EN ISO 12402-5 (ehemals DIN EN 393) |
50 Newton |
Kategorie: Schwimmhilfe Auftrieb von mindestens 50 Newton. Weste ist nicht ohnmachtssicher und nicht geeignet für Kinder unter 30 kg. Empfohlen für Jollensegeln, bei dem eine Rettungsweste zu sperrig wäre, oder beim Wildwasserpaddeln auch mit einem Brustgurt. |
DIN EN ISO 12402-4 (ehemals DIN EN 395) |
100 Newton |
Kategorie: Rettungsweste Auftrieb von mindestens 100 Newton. Eingeschränkt ohnmachtssicher, abhängig von Kleidung und Einsatzgebiet: Empfohlen für geschützte Gewässer und Binnenreviere. |
DIN EN ISO 12402-3 (ehemals DIN EN 396) |
150 Newton |
Kategorie: Rettungsweste Auftrieb von mindestens 150 Newton. Gilt als ohnmachtssicher. Häufig vollautomatische Rettungswesten in der Sportschifffahrt im Einsatz. Im gewerblichen Bereich auch Feststoffwesten im Einsatz. Einsatzgebiet zumeist Hochsee mit wetterfestem Ölzeug. |
DIN EN ISO 12402-2 (ehemals DIN EN 399) |
275 Newton |
Kategorie: Rettungsweste Mindestauftrieb von 275 Newton. Ohnmachtssicher zumeist auch in besonderen Fällen mit schwerer, wetterfester Kleidung und hohem Körpergewicht. Einsatzgebiet: Hochsee und überall wo extreme Bedingungen herrschen. |
Die Klassifizierung / Einordnung und Empfehlungen der Westen wurden im Einklang mit den europäischen und deutschen Normen von der SOLAS vereinbart. SOLAS steht für "International Convention for the Safety of Life at Sea, 1974" was übersetzt bedeutet: Internationales Übereinkommen aus dem Jahr 1974 zum Schutze des menschlichen Lebens auf See (Meer). Jede der oben angegeben Kategorien ist auch einem maximalen Körpergewicht (inklusive Kleidung und sonstigem Zeugs was am Körper getragen wird) zugeordnet. Nur dann kann auch garantiert werden das die Rettungsweste eine bewußtlose Person auch auf den Rücken drehen kann und damit vor dem ertrinken retten kann. Die Angaben bis zu welchem Körpergewicht zugelassen ist befindet sich aufgedruckt auf der Schwimmhilfe oder Rettungsweste.
Bilder: Angaben zu Auftrieb, ISO Norm und Kategorisierung
Diese Kategorisierung und Einordung ist wichtig um zu wissen von was denn gesprochen wird. Die Klassifizierung haben ihren Ursprung allerdings eher im Bereich Segeln, Schifffahrt oder Arbeiten auf einer Ölbohrinsel zu tun. Natürlich ist wichtig das es dort Rettungshilfen gibt, aber mit einer 275 N Rettungsweste kann ich mich nicht in ein Kajak oder Canadier setzten und dann auch noch effiziente Paddelschläge ausführen. Da sieht man genauso sportlich aus wie das Marshmallow Männchen im Goastbuster Movie. Die Anforderungen an eine Schwimmhilfe oder Rettungsweste für das Kanufahren sind noch etwas anders als "nur" den Auftrieb und Ohnmachtssicherheit zu betrachten. Genau deshalb gibt es Schwimmwesten welche extra für die Kanuten hergestellt werden. Hierzu kommen wir weiter unten im Artikel.
Feststoff- Schwimmweste oder selbst aufblasende Westen mit Gasfüllung
Feststoffwesten bestehen zumeist aus Polystorol bzw. Weichschaumplatten aus PVC (Polyvinyl Chlorid) oder PE (Polyethylen) . In früheren Jahren wurde auch Kork für die Herstellung verwendet. Klar, das sind Materialien mit geringer Dichte, daher schwimmen diese auch. Selbsttaufblasende Rettungswesten haben eine integrierte CO2 Patrone welche bei Bedarf die Weste mit diesem Gas aufpumpen und damit für den benötigten Auftrieb sorgen. Das Aufpumpen geschieht je nach Westen automatisch bei Wasserkontakt, oder sie muß per Hand vom Paddler selbst (manuell) ausgelöst werden.
Bild: Automatik Schwimmweste mit Gasfüllung
Bild: Auswahl von Feststoff Schwimmhilfen
Es geht um´s Kanuwandern und nicht um das Arbeiten auf einer Bohrinsel bei Sturm
Nach der oben beschriebenen Definition von SOLAS gibt es nur Rettungswesten und Schwimmhilfen. Schaut man sich allerdings auf dem Kanumarkt um findet man aber viel Angebote wo zu Paddelwesten, Schwimmwesten, Tourenwesten, Kajakweste, Kanuwesten usw. welche den selben Zweck beschreiben wie in der Definition von SOLAS. Möchte man die gesamte Palette der Schwimmhilfen und Rettungswesten betrachten verliert man etwas den Focus von dem um was es auf CanoeGuide.net eigentlich geht: Kanuwandern mit dem Packraft, Kajak oder dem Canadier. Die Kanuwanderer tragen Westen welche ihren persönlichen Ansprüchen am meisten gerecht werden. In der nachfolgenden Tabelle werden Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Westen und Materialien gegenüber gestellt. Bekannte Hersteller von Schwimmhilfen speziell für Kanadier- und Kajakfahrer sind unter anderem Palm, Astral, Yak, Prijon, Marinepool und Hiko. Möchte man sich in naher Zukunft eine Schwimmweste kaufen so habt man mit dieser Gegenüberstellung eine Art Kaufberatung und es fällt leichter sich für ein bestimmtes Schwimmhilfen Modell zu entscheiden.
Vorteile |
Nachteile |
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Feststoff Schwimmwesten bzw. Schwimmhilfen |
Das Material der Feststoffwesten hat eine gewisse Dicke. Vergleichbar mit einem Schaumstoffe. Die Dicke des Materials dient auch als Prallschutz. Der Prallschutz ist vor allem im Wildwasser ein großer Vorteil und schützt vor Steinen, Bootskanten, Paddelkanten usw. Die Festoff Schwimmhilfen bieten auch gleichzeitig einen Wärmeschutz welcher vor dem Auskühlen bewahrt. Sie ist sofort einsatzbereit. Das heißt, sie schwimmt immer. Je nach Farbe und Fabrikat sind sie sehr auffällig mit Reflektor Streifen usw. Möchte man z.B. von einer Rettungsmannschaft gefunden werden, so ist dies natürlich ein Vorteil. |
Feststoff Schwimmhilfen bringen aufgrund ihrer erforderlichen Dicke eine Einschränkung in der Bewegungsfreiheit mit sich. Das Dicke Material hat immer auch ein wärmende Wirkung, egal ob man möchte oder nicht. An einem heißen Sommertag wird diese wärmende Eigenschaft auch als Nachteil empfunden und es könnte sein das der dazu neigt die Weste einfach abzulegen obwohl man sie besser tragen sollte. Um absolut sicher zu sein das die Rettungsweste auch handlungsunfähige Personen in die Rückenlage dreht und über Wasser hält ist ins besonders bei schweren Menschen eine hohe Newton Zahl erforderlich. Diese hohe Newton Zahl erreicht man bei Feststoffwesten nur wenn entsprechend viel Material in der Rettungsweste integriert ist. Dies kann allerdings dazu führen das die Rettungsweste dermaßen fett ist das man im Grunde nur noch dasitzen kann. Um sportliche Paddel- Bewegungen auszuführen sind diese Rettungswesten absolut ungeeignet.
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Aufblasbare Westen |
Aufblasbare Schwimmhilfen sind fast genauso leicht zu tragen wie andere Kleidungsstücke aus Stoffe. Daher haben diese Westen fast keine Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit während der Kanutour. Bei manuell auslösbaren Schwimmwesten kann man sich auch dafür entscheiden die Weste erst einmal nicht aufzublasen. Dies kann ein Vorteil sein wenn man zuerst einmal eine Strecke schnell schwimmen möchte bzw. muss um beispielsweise das abgetriebene Kanu einzuholen. Alle Schwimm-- und Rettungshilfen hindern im Grunde die Person am schnellen schwimmen. Allerdings geht das mit einer nicht aufgeblasenen CO² Weste noch relativ gut. |
Automatik Westen, also Schwimm- und Rettungswesten welche sich automatisch bei Wasserkontakt aufblasen machen bei eine Kanu- oder Kajaktour fast keinen Sinn (Ausnahme Kinder). Da es fast immer sein kann das man mal einen Schwall Wasser ab bekommt und die Weste sich dann aufbläst ohne das dies nötig wäre. Daher verwendet man halbautomatische Westen welche man manuell, durch ziehen an einer Leine auslösen muß. Es erfordert also eine aktive Handlung das sie Weste überhaupt das tut was sie soll nämlich Auftrieb erzeugen. Ersatz CO 2 Patronen müssen zusätzlich mitgeführt werden. Denn fällt man auf einer Tour ins Wasser soll sich die Weste ja aufblasen. Allerdings geht die Kajaktour ja noch weiter. Mit wieviel Kenterungen und Ersatzpatronen muß man einplanen auf einer zweiwöchigen Kanutour durch Canada? Jedes auslösen der Schwimmweste kostet Geld, da die CO² Patrone ersetzt werden muß. Bild: CO2 Patrone für Schwimmweste |
Rettungswesten |
Wenn man in Wasser fliegt und bewusstlos wird zum Beispiel weil man sich den Kopf an einem Hindernis anstößt oder durch einen Kälteschock (möglich ab Wassertemperaturen von 9 Grad Celsius und darunter), hat man mit einer Rettungsweste die besten Überlebenschancen. Rettungswesten haben immer grelle Farben und eine Signalpfeife integriert was ja na Situation ebenfalls die Rettungschancen erhöht. Bild: Rettungswesten |
Rettungswesten sind in erster Linie auf das Retten ausgelegt. Sportliche Aktionen wie durch eine Stromschnelle zu paddeln sind mit einer Rettungsweste nicht ideal auszuführen, da sie in der Bewegungsfreiheit einschränken. Sie sind unbequemer verglichen mit vielen Schwimmhilfen und Schwimmwesten. Rettungswesten haben meist keine Taschen oder andere Tools wie Cowtail mit Panik Auslöser. Cowtails erhöhen die Sicherheit in verschiedenen Rettungssituationen beim Paddler und sie sind speziell für die Kanu und Kajakfahrer entwickelt worden. Diese Zusatz-Features gibt es bei Rettungswesten zumeist nicht. Den Schrittgurt bei der Rettungsweste sollte man unbedingt zwischen den Beinen durchziehen und auch zu machen. Ansonsten schlupft man aus der Weste sehr leicht raus bzw. sie hilft einem nicht wirklich da die Weste immer wieder nach oben rutscht. Die Dinger sind häßlich und tun aufgrund der Farbe in den Augen weh. Abgelegene Kanutouren in der Wildnis haben ja auch etwas ästhetisches ... das ist mit so einem grellen Ding am Leib schwer aufrecht zu erhalten. Aber zugegeben: Wenn man ins Wasser fällt und es ums überleben geht ist der ästhetische Aspekt vollkommen nebensächlich. Rettungswesten sind nicht dazu gemacht um im Kanadier oder gar einen Kajak zu sitzen. Rettungswesten haben hierfür oft einen viel zu langen Schnitt. Setzt man sich mit den Dinger hin kann es schnell passieren das man die Kragenkante der Rettungsweste unter der Nasenspitze hat. Die verwendeten Stoffe sind "laut". Beim Paddeln bewegt man ständig die Arme und das Material raschelt dabei oft stark. Das nimmt man in den ersten Minuten nicht so war .... aber nach Stunden, Tagen auf dem Wasser kann das echt nerven und den Erholungsfaktor stören. |
Schwimmwesten und Schwimmhilfen speziell für Kajak und Canadier- Paddler |
Es gibt einen große Auswahl an Schwimmwesten welche speziell für das Paddeln im Kajak oder Kanadier konzipiert wurden. Diese sind nahezu ideal für das Kanuwandern und ihre anderen Ausprägungen. Genügend geschickt angelegte Taschen um verschiedene Dinge verstauen zu können welche man idealerweise jederzeit griffbereit haben sollte wie: Rettungsmesser, wasserdicht eingepacktes Handy oder Smartphone (Wasserdichte Schutzhülle für Smartphone und Handy), Paddel Handschuhe, Erste Hilfe Set (Erste Hilfe Set / Medipack), Müsliriegel, Trinkbeutel oder Fotokamera (Outdoor Fotografie - Filmen und Fotografieren auf Kanutouren) Bild: Schwimmweste mit Taschen Hochwertige Schwimmwesten haben alle Raffinessen und durchdachte Konstruktionen um in Rettungssituationen im Wildwasser optimal zu unterstütze. Cowtail, Notauslösungen, bombenfeste Schultergurte, Bauchgurte und Prallschutz. Wer bereit ist hier etwas Geld zu investieren hat hier sicherheitskritisch das Optimum (abgesehen vom Ohnmachtskragen) Gute, moderne Schwimmwesten welche für das Kanufahren konzipierte haben den idealen Kompromiß aus Bewegungsfreiheit und Auftrieb. Man kann mit diesen nahezu ungestört paddeln und ist in seiner Bewegungsfreiheit fast nicht eingeschränkt. Schwimmwesten welche speziell fürs Paddeln entworfen wurden haben heutzutage eine echt schicke Optik. Sicherheitstechnisch ist das natürlich vollkommen irrelevant aber hey jetzt mal ehrlich: Wer bringt nicht gerne ein paar schöne Bilder vom Kanuurlaub mit zurück? Hat man auf jedem Bild so eine grelle orange Rettungsweste an, dann sieht das nicht wie Urlaub aus sondern die Leute denken man hat ein Schiffsunglück überlebt. |
Die Schwimmwesten speziell für Kanadier und Kajakfahrer sind nicht nicht ohnmachtssicher Der Auftrieb der Westen ist zwar vorhanden, allerdings ist er zumeist aufgrund der geforderten Bewegungsfreiheit geringer als bei Rettungswesten Eine Schwimmweste welche viele der geforderten Merkmale aufweist kostet zwischen 80 und 200 Euro. |
Worauf ist beim Kauf einer Schwimmweste für das Kanufahren zu achten - Sondersituation und No-Go´s
- Möchte man sich eine neue Schwimmweste für das Kanufahren kaufen so ist das wichtigste der gute Sitz der Weste. Egal ob dieser jetzt dadurch kommt das die Schwimmhilfe super Einstellmöglichkeiten hat oder man einfach Glück hat das der persönliche Oberkörper so super zu der Weste paßt. Ein bequemer, enger Sitz der Schwimmweste speziell bei den Paddelbewegungen ist entscheidend. Dann wird die Weste auch durchgängig getragen und man hat viel Freude an ihr. Eine Schwimmweste soll nicht als Störfaktor beim Paddeln war genommen werden.
- Alles hat seinen Preis. Das war schon immer so. Bei Schwimmwesten sollte man sich aber darüber im klaren sein das es in den Situationen in welchen man diese wirklich benötigt um Leben bzw. Gesundheit geht. Daher sollte man auf eine gewisse Qualität der Westen achten und dafür sollte man auch bereit sein Geld auszugeben. Wenn man nach einer Kenterung aus dem Wasser gerettet werden muß, so packen die Retter oder der eingehängt Karabiner so gut wie immer an der Weste an welche man gerade trägt. Daher sollte ein entscheidendes Kaufkriterium auch die Qualität der Verschlüsse, Bauch - Gurte und vor allem Schulter -Gurte (Schulterträger) sein. Dies müssen absolut reißfest und zuverlässig sein. Ein Bergen sollt mit angezogener Schwimmweste möglich sein, das ist nur möglich wenn die Festigkeit / Qualität der Schwimmweste stimmt und die oben angesprochene Gurte an der Weste auch vorhanden sind.
- Don´t forget the Kayak and the Packraft!! Die Schwimmwesten sollten natürlich so kurz geschnitten sein das man damit bequem auf dem Sitzbrett im Kanadier sitzen kann. Wer sich jetzt eine neue Tourenweste, Schwimmweste fürs Paddeln kaufen möchte sollte hierbei noch eines bedenken. Eventuell möchte man hin und wieder ja auch mit dem Kajak oder Packraft inklusive Spritzschürtze unterwegs sein. Damit man eine Schwimmweste auch im Kajak oder Packraft verwenden kann sollte sie nochmal etwas kürzer sein damit man sich damit auch in Kajak oder Packraft setzten kann. Zudem hat man im Kajak und Packraft eine Rückenlehne. Auch hierbei darf die Schwimmweste nicht stören. Wie schon häufig erwähnt.
Bild: Links Schwimmweste mit kurzem Schnitt (passt auch im Kajak oder Packraft). Rechts eine langer Schnitt (damit wird es schwer im Kajak oder Packraft)
- Egal welche von den Angesprochenen Schwimmhilfen und Rettungswesten Typen man nun spricht, sie haben alle eines gemeinsam: Man kann mit Schwimmweste nicht so schnell schwimmen wie ohne Schwimmweste. Es kann ein paar Situationen geben in welcher aber das schnell schwimmen einen vor noch größer Gefahr retten kann. z.B.man kentert auf einem Gewässer mit Schiffahrt und wird nun vom Kapitän des näher kommenden Container Schiffs nicht wahrgenommen. Oder man kentert in sehr kaltem Wasser und hat nicht die richtige Kleidung an (siehe auch Artikel: Sicherheit bei Kanutouren). Kommt man nicht mehr selbständig zurück in Kanu ist die letzte Rettung vor dem Auskühl- Tod das rettende Ufer. Hier kann jede Minute zählen bevor man komplett handlungsunfähig wird. Die beschriebenen Szenarien sind sicherlich sehr sehr selten und die Wahrscheinlichkeit gering, allerdings soll es hier nicht unerwähnt bleiben das solche Sonder- Situationen gibt bei welchen hilfreicher ist keine Schwimmweste an zu haben. Im Normalfall sollte das Anlegen der Schwimmweste sobald man ins Kanu steigt allerdings genauso selbstverständlich sein wie das Gurtanlegen im Auto.
- UV Licht ist weder gut für Schaumstoffe, Stoffe, Gurte und Nähte. Man sollte daher darauf achten das Schwimmhilfen und Rettungswesten vor dem Sonnenlicht geschützt werden wenn diese gelagert werden. Das gilt auch auf längeren Wanderfahrten mit den Kanu. Die Westen nicht in die Sonne hängen sondern im Schatten ablegen. Damit verlängert sich die Lebensdauer der Westen enorm.
- Auch wenn es in manchen Situationen als nicht so schlimm oder gar als clever durchgeht. Man sollte Rettungswesten und Schwimmwesten nie als Sitzunterlagen verwenden. Das Material der Rettungshilfen wird dadurch geschädigt.
Kinder tragen immer eine Rettungsweste
Es wird empfohlen das Kinder unter 10 Jahren immer eine Rettungsweste tragen. Damit wären sie auch vor dem Ertrinken geschützt wenn sie ins Wasser fallen und ohnmächtig werden oder durch einen Kälteschock handlungsunfähig sind. Hier bietet die Rettungswesten den größten Schutz und die Vorteile einer Schwimmwesten (z.B. Taschen, Bewegungsfreiheit) spielen bei Kindern keine so große Rolle bzw. besser gesagt die Sicherheit steht hier an oberster Stelle. Kinder können Gefahren nicht so schnell einschätzen zudem neigen sie schneller zu Panik wenn dann doch etwas passiert und das Kanu plötzlich mit dem Kiel oben schwimmt.
Bild: Kinder mit Rettungsweste im Kanu (Thanks to Asko for the pictures)
Die Kinder während des gesamten Kanuurlaubs in eine grelle Kinder Rettungsweste zu stecken ist die einfachste Möglichkeit. Für ein paar Stunden funktioniert das auch recht gut. Auf einer längeren Kanutour kann man allerdings durchaus überlegen die Kinder in eine Automatik Rettungsweste zu stecken (Beispiel: Kinder Rettungsweste). Die Dinger sind relativ "bequem" zu tragen und die Kinder können im Grunde (auch an Land) damit gut herum tollen und haben einen riesigen Spaß auf der Kanureise. Sollten die Kinder doch ins Wasser fallen erledigt die Weste automatisch ihren Zweck. Mit dem Hintergrund das im Ernstfall eine sicher Rettungsweste vorhanden ist, die Kinder aber gleichzeitig nicht die ganze Zeit herumnörgeln das die sperrige Feststoff- Rettungsweste so unpraktisch beim herumspielen hat man im Grunde die besten Aussichten auf einen entspannten Urlaub auf und neben dem Wasser. Das beste ist natürlich mit den Kinder vorher die Regeln abzusprechen und irgendwann muss man ihnen natürlich auch zugestehen ihre eigenen Erfahrungen zu machen.
Bilder: Kinder im Kanadier oder Kajak mit Rettungsweste
Und beim Kanuverleih bekommt man meist nur die Mindestanforderung
Hat man für sich das Hobby Kanufahren entdeckt, so besitzt man zumeist Kanu, Ausrüstung inklusive Schwimmweste.... hoffentlich eine gute. Sehr schön. Hat man noch keine eigene Ausrüstung und möchte z. B. einen Kanuurlaub in Skandinavien oder Nordamerika machen erhält man ja zumeist ein Angebot für ein Kanupaket, welches Kanu, Paddel und Schwimmweste beinhaltet. An für sich ist das toll, allerdings sind in vielen Fällen die Schwimmwesten aus der Kategorie "Vorkriegsmodell" oder "Mir sieht man an das ich nicht mehr als 20 Euro gekostet habe". Dagegen kann man auch fast nichts machen. Die Ursache hierfür sind im Grunde die Gäste selber. Wie bereits erwähnt haben gute Schwimmwesten einen gewissen Preis wenn man diese kaufen möchte. Damit diese Schwimmwesten aber eine lange Lebensdauer haben muß man sie auch einigermaßen pfleglich behandeln. Aber es ist irgendwie ein "Grundproblem" der Kanuverleiher bzw. der Gesellschaft? Die Personen welche die Schwimmwesten ausleihen kümmern sich einen feuchten Dreck darum diese pfleglich zu behandeln. Sie werden als Sitzkissen mißbraucht oder zu nahe ans Lagerfeuer gelegt. Die Kanuvermieter bekommen die Schwimmwesten oft platt gesessen, verdreckt mit Brandlöchern und so weiter zurück. Daher lohnt es sich für diese so gut wie nie hochwertigere Schwimmwesten sich für den Verleih anzuschaffen. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen mit Verleihern welche etwas bessere Modelle für die Kanu Gäste zur Verfügung stellen .... das Profi Schwimmwesten Modell für 200 Euro bekommt man aber eher selten beim klassischen Kanu Reiseveranstalter.
Bilder: Unterwegs mit Schwimmhilfen vom Kanuverleih
Riesige Bedenken müßt ihr wegen dieser Umstände jetzt aber auch nicht haben. Aus Ermangelung von Transportmöglichkeiten nach Lappland sind wir schon einige Male mit diesen "günstigen Schwimmweste" von der Stange unterwegs gewesen... und bisher jedes mal gesund und munter zurück gekommen, auch nachdem wir gekentert sind. Die Dinger erfüllen ja schon einen Standard und unterstützen den Paddler mit einem gewissen Auftrieb wenn er im Wasser liegt.. Aber eines muß dabei klar sein: Richtig schwere Rettungsaktionen sind mit solchen "günstigen" Schwimmwesten nicht immer möglich. Die Dinger reichen aus um etwas Auftrieb im Wasser zu geben. Aber ob man damit wirklich einen 90 kg Paddler an einem einzigen Schultergurt ins Kanu ziehen kann? Ausprobieren mußten wir es noch nie, aber nun ja den hochwertigsten Eindruck machen die meisten Verleiher Schwimmwesten nicht.
Exkurs: Hund im Kanu / Boot
Hunde und Kanutouren das paßt perfekt zusammen, nun ja zumindest was das Natur Feeling angeht. Wir sind aber auch bekennende Hund Liebhaber (Empfehlung: Schlittenhund Urlaub - Husky Trekking - Informationen Schlittenhunde). Es gibt jedenfalls eine Menge Naturliebhaber welche ihre geliebten Hunde gerne mitnehmen auf die Kanutour. Das Vorzeige Modell für Kanutouren mit Hund ist Lars Monsen. Dieser läßt die oder den Hund am Ufer das Kanu begleiten (siehe: Video Kanutour Kanada). Die Hunde können aber auch mit ins Kanu / Boot hinein. Um die Hunde bei einer Kenterung auch etwas beim Schwimmen zu unterstützen kann man spezielle Hunde- Schwimmwesten kaufen. Diese Hundeschwimmwesten gibt es in verschiedenen Größen. Zusätzlich sollten sie aber über mindestens zwei Einstellgurte verfügen damit die Schwimmweste, ähnlich wie beim Menschen, auch einen guten Sitz hat und der Hund beim Schwimmen unterstützt und nicht gestört wird. Was bei einer guten Hunden Schwimmweste aber in jedem Falle dazu gehört ist ein stabiler Griff am Rücken der Schwimmweste. Dort kann man den Hund bei Bedarf packen und wieder ins Kanu zurück ziehen oder an Land. Dieser Griff sollte auf keinen Fall fehlen. Hunde Schwimmwesten ohne diesen Griff sollten überhaupt nicht in die enger Kaufauswahl kommen. Wer eine Hunde Schwimmweste kaufen möchte finden eine gute Auswahl im Online Shop (Externe Link: Hunde Schwimmweste online kaufen).
Kaufempfehlung - Kaufberatung - Ratgeber - Schwimmwesten im Praxis Einsatz
Wir testen ja gerne verschiedene Ausrüstungs- Gegenstände. Aber in der Praxis können wir dies natürlich nur von den Dingen, welche wir selber besitzen und mit auf unsere Outdoor- Touren mitnehmen können. Bei den Schwimmwesten könne wir in jedem Falle zwei Schwimmwesten für Kanutouren empfehlen.
Schwimmwesten Empfehlung / Kaufberatung: Palm Kaikoura
Schwimmweste Name: Kaikoura Hersteller Schwimmweste: Palm Merkmale:
Taschen:
Sicherheit:
Zusätzliche Details:
Geeignet für:
Fazit: Die Kaikoura Schwimmeste ist seit ein paar Jahren ein treuer Begleiter auf unsern Kanutouren und beim Packrafting. Sie ist super einstellbar und hoch geschnitten damit sie auch mit dem Kajak oder Packraft gepaddelt werden kann. Sie ist stabil und hat clevere Taschen so das wir alles am Mann haben was wir brauchen. Bewegungsfreiheit: tip top! Link / Preisabfrage: |
Bild: Palm Kaikoura Schwimmweste Front Bild: Palm Kaikoura Schwimmweste seitlich
Bild: Palm Kaikoura Schwimmweste hinten |
Schwimmwesten Empfehlung / Kaufberatung: Hiko CINCH
Schwimmweste Name: CINCH Hersteller Schwimmweste: Hiko / Hikosports Merkmale:
Geeignet für:
Fazit: Ist im Grunde ein Klassiker mit welchem man nichts falsch machen kann. Optimale Bewegungsfreiheit bei maximalem Schutz für Wildwasser oder Flußwanderungen. Front Reißverschluß und praktische Taschen inklusive Link / Preisabfrage: |
Bild: Hiko Cinch Schwimmweste (CanoeGuide.net Aufnäher gibt es nur bei Sondermodellen) |
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