Welches ist das richtige Kanu für mich persönlich? Irgendwann steht man vor einer Kaufentscheidung. Soll man sich lieber ein Luftboot, ein Faltboot oder ein Feststoff Kanu zulegen. Die Auswahl auf dem Kanu Markt ist riesig und in den Kanu- Revieren sieht man immer wieder neue Modelle. In diesem Artikel werden die verschiedenen Vor und Nachteile der drei großen Kanu Varianten aufgezeigt. Vergleich von Faltboot, Luftboot und Festrumpfboot.
Lieber ein Festrumpfkanu ?... |
... oder ein Faltboot ? ... |
... oder doch lieber ein Luftboot? |
Links und weiterer Informationen: Vergleich und Gegenüberstellung verschiedener Kanu Modelle
Die folgende Tabelle zeigt eine Zusammenfassung der verschiedenen Vor und Nachteile von Festrumpfkanus, Faltkanus und Luftbooten. Im Anschluß an die Tabelle erfolgt eine ausführliche Erklärung zu den einzelnen Punkten.
Festrumpfkanu / Feststoffboot |
Faltkanu / Faltboot |
Luftboot |
Vorteile Festrumpfkanu beste Fahreigenschaften |
Vorteile Faltboot Transport (Reise Geschwindigkeit / Spritverbrauch Auto gering) Gute Laufeigenschaft. Zwischen Festrumpfbooten und Luftbooten |
Vorteile Luftboot Transport (Reise Geschwindigkeit / Spritverbrauch Auto gering) Kosten sparen bei Flugreisen Geringer Tiefgang (Vorteil bei flachem Flussbett) Sonderform Packraft: Ermöglicht gie Kombination von Trekking und Paddeln. |
Nachteile Festrumpfkanu Transport aufwendige |
Nachteile Faltboot lange Auf- und Abbauzeiten (zeitlicher Aufwand und nicht einfach) |
Nachteile Luftboot Am langsamsten Stahlkanten und Glas können massive Schäden verursachen Verfügbare Rumpfformen sind konstruktionsbedingt eingeschränkt
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Online Shop Festtoff Kanus
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Online Shops Faltboote |
Online Shops Luftboote |
Marktübersicht Feststoff Kanus / Kanumarkt
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Marktübersicht Faltboote / Kanumarkt
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Marktübersicht Luftboote / Kanumarkt
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Hersteller Festrumpfkanu u.a. |
Hersteller Faltboot u.a.
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Hersteller Luftboot u.a.
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Zu empfehlende Foren für Festrumpfkanu
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Zu empfehlende Foren für Faltboot
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Zu empfehlende Foren für Luftboot
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Weitere Informationen:
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Weitere Informationen:
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Weitere Informationen:
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Tabelle: Zusammenfassung Vor und Nachteile Bootstypen
Hat man das Kanuwandern für sich bzw. die Familie entdeckt kommt schnell die Überlegung auf welches Kanu soll man kaufen. Eine erste Entscheidung hierbei ist, ob eher ein Kajak oder Kanadier Boot für einen geeignet ist. Bei dieser Fragestellung spielen Kriterien wie Paddelgewässer, Tourencharakter oder Anzahl der Paddler eine Rolle. Eine Hilfestellung zur Auswahl des richtigen Bootstyp findet man unter: Canadier oder Kajak zum Kanuwandern
Hier zeigen wir die verschiedenen Vor- und Nachteile von Faltbooten, Luftbooten sowie Hartschalen Kanus. Dabei spielt es (zumeist) weniger eine Rolle ob man Kajaks oder Canadier betrachtet. Die hier bewerteten Kanu Eigenschaften ergeben sich mehr aus den verschiedenen Konstruktionen und nicht daraus ob es sich um Canadier oder Kajaks handelt. Aber natürlich gibt es Einschränkungen da uns z.B. kein Kajak bekannt ist welches aus Aluminium gebaut wurde.
Vorteile Feststoffboote - Festrumpfboote / Nachteile Festrumpfboote - Feststoffboote
Hardcover Kanus können aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Materialien für Feststoffboote: GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff, engl. GRP = glass-fibre reinforced plastic ), Royalex (Material nur noch bis April 2014 verfügbar), Kevlar, Aluminium, Polyethylen. Diese Materialien haben Einfluss auf Stabilität, Gewicht und den Preis der Boote. Sie haben aber eines gemeinsam: Sie sind fest und entsprechend steif. Aufgrund dieser Steifigkeit, zusammen mit der glatten Oberfläche der Materialien, ergeben sich die besten Fahreigenschaften. Feststoff- Canadier oder Kajaks sind daher schneller und richtungsstabiler wenn man sie mit Faltbooten oder Luftbooten vergleicht. Dies bedeutet im Umkehrschluss das für entsprechende Distanzen weniger Kraft und Kondition aufgebracht werden muss, verglichen mit den anderen Bootstypen bei ähnlicher Bootsform (Rumpfform, Länge, Kielsprung). Das Gewicht der Kanus welches aus dem verwendetem Material resultiert hat allerdings eine große Bedeutung für den Kanuwanderer. Schließlich muss das Kanu auch hin und wieder an Land bewegt werden (siehe: Landtransporte / Umtragen / Portagen). Oder das Boot muss auch mal auf ein Autodach oder ins Bootshaus gehievt werden. In diesem Fall hat jeder Paddler gerne ein leichtes Kanu. Aber, gerade im Niedrigpreissegment, finden sich oft nur Boote welche 35 bis 40 Kilogramm an Eigengewicht haben. Ein Nachteil von Feststoffbooten ist oft das hohe Eigengewicht ... nun ja man kann sich dann eventuell den Mitgliedsbeitrag im Fitness Club sparen wenn man die schweren Kanus öfters auf der Schulter transportiert.
Festrumpf Canadier bieten eine Menge Platz
Mit Festrumpfbooten kann man wie gesagt am besten seine Paddeltechniken und Fähigkeiten einsetzen. Mit diesen Kanus kann man am effektivsten paddeln und auch am präzisesten. Die eingesetzten Paddelschläge, der Kontakt zum Kanu mit den Knien (Kniesitze im Canadier, Knie am Bootsrumpf im Kajak) und natürlich die Bewegungen in der Hüfte und die Oberkörper Rotationen . Mit all diesen Paddel Techniken hat der Paddler in starren Kanus die besten Möglichkeiten seine gelernten Manöver auf das Kanu zu übertragen. Aufgrund der weicheren Materialien von Falt- und Luftbooten muss man hier teilweise auf direkte Rückmeldungen vom Kanu verzichten.
Den Feststoffbooten kann man zudem die robustesten Eigenschaften nachsagen. Natürlich trifft diese Eigenschaft nicht auf alle verwendeten Kanu Materialien für Festrumpfboote zu, aber PE und Royalex sind z.B. doch sehr widerstandsfähige Materialien. Diese Robustheit wird dann benötigt wenn man auch gerne Stromschnellen auf Flüssen befahren möchte, denn hier ist der Kontakt mit Flussgrund und anderen Hindernissen oft unvermeidbar. Die Auswahl des geeigneten Kanus sollte sich daher auch nach dem Einsatzgebiet richten (Stehendes Gewässer, Wildwasser, Flusstouren).
Die Auswahlmöglichkeiten bei Festrumpf Kanus ist riesig. Ist das jetzt ein Vor oder Nachteil? Nun, wenn man es geschafft hat sich einen Überblick zu verschaffen so ist es möglich sich genau „sein Kanu“ herauszusuchen. Auf dem Kanu Markt gibt es alle möglichen Formen, verwendete Materialien, Farben usw. Die Auswahlmöglichkeiten bei guten Falt- und Luftbooten ist überschaubarer, was es einfacher machen kann eine Auswahl zu treffen. Im Vergleich benötigt ein Feststoffboot zudem weniger Pflege als Luft und Faltboote.
Große Auswahl an Festrumpfkanus auf dem Markt
Bis auf eine Ausnahme (Flexibilität im Wildwasser) sind die Fahreigenschaft von Festrumpf Kanus also besser, wenn man sie mit Falt- und Luftbooten vergleicht. Weshalb freuen sich die Luft- und Faltboote also einer solch großen Beliebtheit?
Der Nachteil von Festrumpfbooten ist der Aufwand für Lagerung und Transport. Ein Kanu mit einer durchschnittlichen Länger von 5 Metern kann man nun eben nicht in einer Wohnung lagern, zumindest nicht in den Wohnungen in welchen wir im Normalfall verkehren. Man benötigt eine Garage oder einen Garten. Diesen Platz muss man erst einmal haben. Hinzu kommt dann oft noch der Transport. Ein Kanu erst mal ans Gewässer bevor man paddeln kann. Und der Transport von einem 5 Meter Boot mit durchschnittlich 25 Kilo Gewicht ist nicht ohne Transportfahrzeug zu machen. Das Auto muss man hierzu noch mit Dachträgern ausrüsten werden. Und bei diesem Punkt haben die Falt- und Luftboote ihre großen Vorteile.
Vorteile Faltboote und Faltkanus / Nachteile Faltboote und Faltkanus
Faltboote bzw. Faltkanus sind zerlegbare Boote, welche aus einer flexiblen Bootshaut und einem zerlegbaren Innengerüst bestehen. Die Bootshaut besteht aus Gummi, PVC, TPU, Hypalon, Textilgewebe oder einem moderner Verbundwerkstoff (Laminat). Das Bootsgerüst besteht aus Aluminium, Kunststoff oder Holz.
Klepper Faltboot |
Innengerüst aus Holz bei Klepper Faltboot |
Der entscheidenden Vorteil von Faltbooten sind zum einen das Packmaß im unaufgebautem Zustand, und die bei den meisten Modellen noch sehr guten Gleiteigenschaften. Ist ein Faltboot verpackt lässt es sich sehr gut in der Wohnung oder im Keller lagern. Ebenso macht dieses Packmaß es einfach sein Boot im Auto oder mit den öffentlichen Verkehrsmittel zu transportieren. Letzteres ist oft eine große Hilfe wenn man kein Auto hat oder auf dieses verzichten möchte. Bei einer Kanutour mit einem Festrumpfboot muss das Auto nachgeholt werden um den Rücktransport zu organisieren. Ebenso ist es möglich ein Faltkanu im Linienflieger mit in den Urlaub zu nehmen. Näheres hierzu auch bei den Ausführungen zu Luftbooten.
Es ist also möglich ein Faltboot in einem großen Packsack(siehe: Kanutonnen und Kanusäcke / Drybags – Wasserdicht verpacken) zu transportieren. Hierbei sollte das Packmaß möglichst klein und das Gewicht möglichst gering sein. Um diese Flexibilität möglichst gut wahrnehmen zu können, hängt von den oben aufgeführten Materialien ab. Die Ally Faltkanus der norwegischen Firma Bergans sind hier zu empfehlen da sie, bezogen auf Größe und Zuladung, das geringste Gewicht haben (je nach Modell um die 19 kg, Solovarianten ab 15 kg). Mit den Faltbooten von Ally oder Pakboat ist es zudem möglich auch anspruchsvolle und mehrtägige Kanutouren zu unternehmen. Beide Faltkanus besitzen eine Haut aus glasfaserverstärktem PVC mit einem Gerippe aus Aluminium. Die Außenhaut ist sehr robust und widerstandsfähig. Wie im Falle der Luftboote sind diese Materialien nicht annähernd mit dem zu vergleichen was man von den Booten aus dem Discounter kennt. Die Dinger aus dem Supermarkt sind für fröhliches Plantschen am Baggersee gedacht für mehr nicht. Professionelle Faltboote haben andere Ansprüche und spielen daher auch in einer ganz anderen Preissegment Liga.
Feststoffboote haben zumeist integrierte Auftriebskörper damit die Boote im Falle einer Kenterung nicht sinken. Die Pakboat Kanus erreichen einen Auftrieb mit einem umlaufenden Luftschlauch welcher auch für die nötige Spannung der Bootsplane sorgt. Daher kann das Boot nicht komplett untergehen. Die Ally Faltcanadier haben eine Bodenmatte, welche für Auftrieb sorgen. Sowohl beim Ally wie beim Pakboat kann man Schäden der Außenhaut sehr einfach mit einem (mitgeliefertem) Flickzeug beheben. Während der Tour reicht oft einfach etwas Gewebeband (siehe: Gewebeklebeband / Panzerband) um Löcher zu verschließen.
Pakboat Faltboot mit Luftschläuchen
Die meisten Faltkanus haben gute Laufeigenschaften. Faltboote liegen mit ihrem Gleitvermögen zwischen den Festrumpfbooten (am schnellsten) und den Luftbooten (am langsamsten). Die Faltboote sind nun mal nicht so starr wie Festrumpfboote, daher ist man etwas eingeschränkt seine gesamtes Resume an Paddeltechnik auf das Kanu zu übertragen. Dies sind leichte Einschränkungen. Personen welche gerne und gut paddeln und dabei nicht den letzten Schliff bezüglich Paddeltechnik rauskitzeln möchten haben mit den hochwertigen Faltkanus eine Menge Spaß bei ihren Fahrmanövern. Beim Befahren von Wildwasser zeigt sich ein Vorteil bei Faltbooten (wie auch bei Luftbooten) und dies ist die eben angesprochene geringere Steifigkeit. Diese Flexibilität ist ein Vorteil beim Befahren von Stromschnellen, denn die Kanus reiten die Wellen ab. Wenn man auf hohen Wellen durch Stromschnellen paddelt so ergibt sich vor allem in den Wellentälern ein „Problem“ mit einem offen Canadier. Man fährt die eine Welle noch hinunter und es steht schon die nächste Welle vor einem. Bei einem Hardcover Kanu schaufelt man nun das Wasser der nächsten Welle geradezu in das Boot hinein. Die Faltbote (wie auch die Luftboote) sind hier anpassungsfähiger. Der Bug dieser Boote zieht aufgrund des flexibleren Rumpfes früher nach oben. Es gibt einen leicht Wölbung im Kanu welche in diesem Fall sehr hilfreich ist, da sie verhindert das Wasser ins Kanu herein schwappt. Ähnlich ist es auf den Wellenhügeln. Luft und Faltboote mit diesem anschmiegsamen Verhalten fahren auch ruhiger über Wellenberg wenn man es mit Hartschalen Kanus vergleicht.
Ally Faltkanu |
Ally Faltkanu Innengerippe aus Aluminium |
Verschiedene Faltboot Modelle wurden auch schon auf mehrwöchigen Kanutouren eingesetzt, und mit Faltkajaks der Marke Nautiraid wurden auch schon Expeditions- Kanutouren in die Arktis unternommen. Aber wie auch bei den anderen Kanutypen, so ist es auch bei den Faltbooten: Um hochwertige, robuste und langlebige Kanus zur erhalten muss man schon etwas Geld in die Hand bzw. ausgeben. Die guten Laufeigenschaften von Faltkanus können nur erreicht werden wenn die Außenhaut straff und gleichmäßig über das jeweilige Gerippe gespannt ist, und dies ist nicht immer einfach.
Der Aufbau eines Faltbootes kann zu Anfang schon mal 45 Minuten oder länger dauern. Je öfters man diesen Aufbau gemacht hat desto flüssiger wird dieser, aber etwas Übung gehört schon dazu. Zu Anfang einer zweiwöchigen Kanutour mit einem Falt Canadier fallen diese längeren Aufbauzeiten nicht ins Gewicht. Möchte man allerdings häufiger nur mal kurz paddeln gehen, so schneiden hier die Faltboote im Vergleich zu den Feststoff Kanus und den Luftbooten (schnellere Aufbauzeiten) am schlechtesten ab.
Die Bootshaut der Faltboote kann einiges ab, je höherwertiger (und damit auch teurer) desto robuster sind diese. Steine und Holzstümpfe können diese Materialien gut ab, aber bei spitzem Metall und Glasscherben ist Vorsicht geboten. Bei solchem Zeugs im Wasser wünscht man sich sehnlichst ein knallhartes (und schweres) PE Feststoffboot … aber man kann ja nicht immer alles haben.
Das Gestänge welches das Bootsgerüst bildet ist hin und wieder störend. Die glatten Bootsböden und Wände sind bei Feststoff- und Luftkanus angenehmer. Das Gestänge selbst ist je nach Modell unterschiedlich belastbar was vor allem wichtig wird wenn man Kontakt mit Hindernissen im (Wild-) Wasser hat. Für abgelegene Kanutouren ist es wichtig das solche Schäden auf der Tour behoben werden können. Bei den Ally und Pakboat Kanus ist dies bis zu einem gewissen Schweregrad noch gut möglich. Bei anderen Faltkanus sollten man sich beim Hersteller oder in Foren informieren wie es bezüglich eigenen Reparaturen aussieht, zumindest dann wenn man Ambitionen hat auch anspruchsvollere Kanutouren zu unternehmen.
Vorteile Luftboote und Schlauchboote / Nachteile Luftboote und Schlauchboote
Wie auch die Faltboote punkten Luftboote mit ihrer Flexibilität bei Transport und Lagerung. Luftcanadier als auch Luftkajaks können einfachst gelagert und transportierte werden. Beim Puncto Aufbau schlagen sie zudem die Faltboote, denn ein Luftboot ist mit Hilfe einer guten Pumpe sehr rasch aufgebaut. Ein bisschen Kondition und Spaß am Pumpen und so ein Luftboot ist nach 10 Minuten abfahrt bereit. Der Abbau der Schlauchboote ist alles andere als kompliziert. Am besten verpackt man das Luft- oder Faltboot in einen wasserdichten großen Kanusack mit Tragesystem (Kanutonnen und Kanusäcke / Drybags – Wasserdicht verpacken). Ist man am Wasser angekommen so baut man das Kanu auf, und benützt den Transport Kanusack um seine Ausrüstung bzw. den Proviant wasserdicht zu verpacken (siehe auch: Kanu beladen / Kanu trimmen)
Luftboot Transport mit wasserdichtem Kanurucksack |
Motto: "Die Autoindustrie kann uns mal". Kanuurlaub mit den ÖPNV |
Der Kauf von einem Luftboot ist beispielsweise dann eine gute Entscheidung wenn man weiß das man sehr gerne in entfernte Gebiete reist oder fliegt um dort Kanutouren zu unternehmen. Selbstverständlich kann man vor Ort auch immer einen Kanuverleiher (siehe: Kanuverleih und Kanutouren Veranstalter) ausfindig machen und dort ein Kanu leihen. Mit einem eigenem Luft- oder Faltboot kann man Aufwände und Kosten sparen. Diese beiden Bootstypen kann man einfach im Kofferraum zum Urlaubsgepäck hinzupacken. Festrumpfboote müssen aufs Auto- oder Wohnmobildach und verursachen hierbei Kosten durch zusätzlichen Spritverbrauch. Zudem kann man mit einem Kanu auf dem Dach selbstverständlich nicht so schnell fahren. Luft- und Faltboote kann man zudem auch im Linienflieger mitnehmen. Da die Kosten für dieses Zusatzgepäcks sich ab ca. 3 bis 4 Tagen für das Ausleihen eines Kanus vor Ort amortisieren, kann dies auch als eine Art Investition betrachtet werden. Kosten sparen kann man auch bei Flügen mit Helikopter und Wasserflugzeug zu abgelegenen Einsetzstellen. Denn der Transport von zerleg- und faltbaren Kanus ist günstiger, da der Aufwand für den Transport von Feststoff- Kanus aufwendiger ist, was sich im Preis niederschlägt.
Transport von Feststoffkanu mit Helikopter
Eine besondere Erwähnung muss man beim Thema Luftboote den sogenannten Packrafts zukommen lassen. (Detaillierte Erklärung: Packrafting - Pure Freude für Paddler, Wanderer und Angler). Diese speziellen Luftboote muss im Grunde einer eigenen Klasse zuordnen. Die Packrafts bzw. beim Packrafting ist es möglich Touren zu unternehmen welche Trekking und Paddeln vereinen. Diese Kombination ist praktisch so nur mit einem Packraft möglich, da alle anderen hier vorgestellten Paddel Kanus es nicht ermöglichen sowohl Boote zusammen mit der restlichen Outdoor Ausrüstung selbständig über weite Strecken ohne Hilfsmittel zu transportieren. Die Packrafts eröffnen damit Touren Möglichkeiten welche mit den "klassischen" Kanus gar nicht möglich sind. Anderes herum kann man die Packrafts aber auch gut auf Kanustrecken verwenden welche für klassische Kanus möglich sind. Es müssen bei der Tourenplanung nur die besonderen Eigenschaften der Packrafts berücksichtigt werden. Mehr Informationen zum Thema Packrafting findet man hier: Alle Informationen zum Thema Packrafting.
Erst mit Rucksack und verstautem Packraft wandern .....
.... und dann Packraft aufbauen und weiter gehts auf dem Wasser. Das ist Packrafting
Bei einem Luftboot wäre es klasse wenn es die selbe Steifheit wie ein Festrumpfkanu hätte, denn dadurch erhält man die besten Fahreigenschaften. Dieser Steifheit nähert man sich durch einen hohen Betriebsdruck an. Je härter man die Luftkammern aufpumpt, desto besser paddelt sich auch das Luftboot. Nun ist es aber nicht so das man einfach nach Belieben die Teile aufpumpen kann. Jedes Luftboot ist nur für einen bestimmten Betriebsdruck zugelassen, und möchte man nicht riskieren das es buchstäblich aus den Nähten platzt, sollte man sich an diese Vorgaben auch halten. Hier kommen die Qualitäts- Unterschiede der einzelnen Luftboote Hersteller zu Tage. Die Boote von Grabner, Spreu und Soar haben die Zulassung für 0,3 bar Betriebsdruck. Das hört sich nicht nach viel an. Man hat aber bei 0,3 bar ein wirklich festes Boot unter dem Hintern und auf dem Wasser. Alle anderen Luftboote haben geringere Luftdruck Zulassungen, und daher auch nicht die selbe Steifheit wie die Top Hersteller.
Wie bereits erwähnt, aufpumpen und los. Da die Kanus mit Luft gefüllt sind haben sie einen enormen Auftrieb und dadurch auch eine sehr hohe Zuladung. Allerdings ist dabei folgendes zu bedenken. Die Wände und Böden dieser Kanus sind nun mal luftgefüllte Materialien welche eine Gewisse Dicke haben. Und diese Schläuche „klauen“ Volumen im Boot, denn sie sie haben eine gewisse Breite. Ein Hardcover- oder Faltboot mit den selben Breiten und Längenmassen hat also einiges mehr an Stauraum (Innenvolumen) als ein Luftboot. Durch diese dicken Wände ist man zudem auch bei seiner Paddeltechnik eingeschränkt. Vor allem bei Kanufahrtem mit einem Luft- Canadier macht sich dies bemerkbar. Durch die luftbefüllten Wände kann man beim Paddeln nicht ganz an den Außenrand rücken und muss daher das Paddel etwas Körper fern führen, das ist nicht ideal für Personen welche die Paddelschläge lehrbuchmässig ausführen möchten. Wer jetzt nicht genau versteht was mit diesen Ausführungen gemeint ist kann ja mal in die Kanu Mediathekt schauen. Filme SL-009 von der Canadier Legende Bill Mason (Link zum Film: Videos Kanuschulung: Sehen und Lernen (SL-009)). Die körpernahe Paddelführung zu Anfang des Films ist mit einen Luftboot nicht umsetzbar.
Zwei Luftboote mit unterschiedlicher Bootsform
Bedingt durch die Konstruktionen der Luftkammern haben die Luftboote auch am meisten Oberfläche welche aktive über das Wasser gleitet. So und was hat uns der Physik Lehrer beigebracht? Richtig, mehr Reibungsfläche bedeutete mehr Widerstand. Dies ist der Grund weshalb die Luftboote die schlechtesten Laufeigenschaften haben, verglichen mit Hartschalen und Faltbooten. Hinzu kommt der hohe Auftrieb der Luft Boote, den unbeladen liegen sie nahezu direkt auf der Wasseroberfläche und haben kaum Tiefgang. Und damit bieten sie eine größere Angriffsfläche für den Wind welcher gerade auf großen Wasserflächen häufiger auftritt. Somit haben Luftboote beim Paddeln gegen den Wind leichte Nachteile. Was man allerdings nicht glauben darf sind die Lügengeschichten das es unmöglich ist bei Wind mit Luftbooten zu paddeln. Diese Aussagen kommen zumeist von Personen welche sich auch in einem Standard Kanu schwer tun würden da ihnen Kraft, Kondition, Paddeltechnik, Motivation oder alles zusammen fehlt. Bei Windanfälligkeit und Gleitfähigkeit haben die Bootsform und wie immer die Qualität des Bootes einen großen Einfluss. Der Grabner Outside ist beispielsweise ein Luftboot was für Wildwasserfahrten konzipiert ist. Der hochgezogene Bug und und das hochgezogene Heck verflucht man natürlich beim Paddeln gegen den Wind... bei Fahrten durch eine Wildwasser III Stromschnelle ist man über diesen Kielsprung aber äußerst erfreut. Der Grabner Adventure (siehe: Luftboot Grabner Adventure Test) ist wiederum ein hochwertiges Allround Luftkanu mit welchem nahezu alle Tourentypen möglich sind und man auch sehr gut bei Gegenwind paddeln kann, wie wir aus eigener Erfahrung wissen (siehe: Kanu Reisebericht 2012). Die Flexibilität und Qualität dieses Kanus hat allerdings auch ihren Preis.
Prinzipiell trifft die Aussage zu das Luftboote für Touren auf Flüssen oder langsame Seefahrten am geeignetsten sind. Wer von Anfang an weiß das er nur auf Seen paddeln möchte, ist mit einem Hartschalen Kanu oder Faltboot besser bedient.
Hier fühlen sich Paddler und Luftboot wohl: Flüsse und Stromschnellen
Ein Manko bei Luftbooten ist die Luftpumpe (Doppelhubpumpe) welche man für den Aufbau benötigt, denn diese muss man anschließend im Kanu verstauen und mitführen. Bei einer Tagesfahrt ist das vollkommen schnuppe, aber auf einer 14 tägigen Kanutour stört sie gewaltig, da man sie eigentlich nur zum Aufbau benötigt und dann tagelang durch die Bredouille fährt, und damit Platz (Volumen) im Innenraum verschwendet welchen man eher für Proviant und Ausrüstung benötigt.
Paddeln im Luftboot ist angenehm, man hat schließlich überall Luftpolster und diese sind eine gute Isolation z. B. gegen das kalte Wasser. Man sitzt und kniet sehr bequem in diesen Booten, das macht sich vor allem bemerkbar wenn man mit Kindern unterwegs ist. In Puncto Sicherheitsgefühl haben Luftboote noch weitere Vorteile. Aufgrund ihrer Luftkammern federn sie beim Auftreffen auf Hindernissen. Im Falle einer Kenterung hat man eine echte Rettungsinsel da kein anderer Kanutyp den selben Auftrieb besitzt. Hinzu kommt noch das es Modelle gibt, welche eine integrierte Lenzpumpe besitzen. Damit fließt ein Teil des Wassers welches während einer wilden Kanufahrt ins Wasser gelang selbstständig ab. Da die meisten Luftboote einen breiten und flachen Bootsboden besitzen (Ausnahme z.B. Grabner Outside), kentern man mit ihnen auch nicht so schnell.
Kentert auf offenem Wasser so hat man auch beim Wiedereinstieg einen Vorteil bei Luftbooten. Nach Kenterungen gibt es verschiedene Retttungs- bzw. Einstiegsmöglichkeiten. Ist man mit einem Kanu unterwegs bleibt einem oft nur das „über Kopf flippen“ (siehe auch: Sicherheit bei Kanutouren). Bei einem Schlauchboot ist der Wiedereinstieg, selbst wenn man alleine ist, relativ einfach, wie im folgenden Video zu sehen ist:
Video: Wiedereinstieg ins Luftboot bei tiefem Wasser
Hinweis: Die Situation auf dem Video sind nicht unter echter Gefahr aufgenommen. Es ist ein Demo Video um ein Wiedereinstieg / Selbstrettungsmaßnahmen zu verdeutlichen. Mehr zu diesen Themen siehe: Sicherheit bei Kanutouren, Kanu beladen / Kanu trimmen und Wildwasser und Stromschnellen befahren.
In diesem Artikel geht es im übrigen nicht um Schlauchboote aus dem Discounter. Die Kanus welche wir kennen und paddeln haben Qualität und daher auch ihren Preis. Mit eine Supermarkt Schlauchboot fährt man auf einen Spitzen Stein und kann das Ding im Nachhinein in die Mülltonne treten.
Das verwendete Material professioneller Luftboot ist extrem widerstandsfähig. Bei Kontakten mit Stein, Baum oder Fels im Flussbett muss man sich keine Sorgen machen. Gefahr droht wie beim Faltboot nur von scharfen Eisenträgern oder Glasscherben im Wasser. Kleine Schäden am Luftboot lassen sich auch während einer Tour beheben, allerdings muss man hier zumindest einen halben Tag Pause einplanen, da der Kleber etwas an trocknen sollte bevor man weiterpaddelt (siehe: Kanu Reisebericht 2013 Ivalojoki)
Fazit und Zusammenfassung Festrumpfboot, Faltboot oder Luftboot
Das beste Kanu gibt es nicht, zumindest dann nicht wenn man alle positiven Kanu Eigenschaften vereinen möchte. Welches Kanu es am Ende wird ist meistens eine individuelle Entscheidung, denn die eben erläuterten Vor und Nachteile der verschiedenen Kanus haben bei jedem eine andere Gewichtung. In jedem Falle sollte man ein Kanu welches man gerne kaufen möchte probeweise paddeln und am besten auch noch weitere Modelle um vergleichen zu können. Seinen eigenen Kanu Test durchführen ist wichtig und nicht nur auf das Gelesene oder (oft gefälschte) Produktbewertungen vertrauen. Ob es dann ein Faltkanu, Luftboot oder ein Festrumpfkanu wird, hängt davon ab wie man mit den verschiedenen Modellen zurecht kommt. Persönlich finden wir das es sich lohnt etwas hochwertiges zu kaufen, und damit dann auch die Möglichkeiten hat längere Touren zu machen. Hochwertige Modelle mit welchen man echte Kanu Wildnis Abenteuer sicher erleben kann gibt es in allen drei Kategorien.
Kanu probepaddeln bei Messen oder Hersteller
Wer die Möglichkeiten zur Lagerung besitzt, und sehr bedacht auf Schnelligkeit und optimale Umsetzung der Paddeltechnik ist, der sollte sich nach einem Festrumpfkanu umschauen. Einfache Lagerung und einen guten Kompromiss aus Schnelligkeit und Transportmöglichkeiten liefern Faltboote. Vor allem bieten sich diese an wenn man viel auf offenen Gewässern oder Flüssen mit geringer Strömung unterwegs sein möchte. Hier sind die qualitativ guten Kanu Modelle von Ally und Pakboat zu nennen mit welchen man schönste Kanu Urlaube erleben kann.
Schnelle mal mit den öffentlichen Verkehrsmittel zur Kanutour mit Kind und Kegel. Wer sich trotz allem noch die Möglichkeiten zu anspruchsvollen Kanutouren auf Flüssen mit Strömung und Wildwasser Passagen offen halten möchte, der sollte mal verschiedenen Luftboote probepaddeln. Hochwertige Modelle gibt es hier von. Spreu, Grabner, Soar und eventuell Gumotex. Wer von Anfang an weiß das es nur um einfache Tagestouren geht, finden noch verschiedene Luftboote Anbieter mit günstigeren Preisen.
Auf alle drei Bootstypen trifft folgendes zu: Man kann von einem 400 Euro Kanu nicht das Selbe verlangen wie von einem 2500 Euro Canadier oder Kajak. Eine Alternative, wenn der Geldbeutel einfach nicht mehr hergibt, ist der Gebraucht Boote Markt. Hier findet man oft gute Kanus zu fairen Preisen, und ein paar Kratzer stören schließlich nicht beim Kanuwandern. Die höherwertigen und teureren Boote lassen sich später auch wieder besser verkaufen, da deren Qualität auch für eine gewisse Langlebigkeit und Nachhaltig stehen, was sie eben besonders begehrt macht.
Links und weiterer Informationen: Vergleich und Gegenüberstellung verschiedener Kanu Modelle